
ME/CFS-Anlaufstelle ist Teil der burgenländischen Gesundheitsoffensive
Eisenstadt, 9. Mai 2025 – Das Burgenland setzt einen weiteren wichtigen Schritt in der Umsetzung seiner Gesundheitsoffensive: Eine spezialisierte Anlaufstelle für ME/CFS ist derzeit in Ausarbeitung. Anlässlich des internationalen Aktionstages am 12. Mai machen Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner auf die Krankheit aufmerksam, die viele Betroffene in ihrem Alltag massiv einschränkt.
ME/CFS als ernstzunehmende Multisystemerkrankung
ME/CFS (Myalgische Enzephalomyelitis / Chronisches Fatigue Syndrom) ist eine schwere Multisystemerkrankung, deren Hauptsymptom die Belastungsintoleranz ist. Je nach Schweregrad führt sie zu erheblichen Einschränkungen bis hin zu Bettlägerigkeit und Pflegebedürftigkeit. In den meisten Fällen geht ME/CFS auf Viren oder Infektionen zurück. Besonders seit der COVID-19-Pandemie ist das Thema verstärkt in den Fokus gerückt, da Studien zeigen, dass zwischen 1 und 10 Prozent der COVID-19-Betroffenen ME/CFS entwickeln könnten.
Geplante Anlaufstelle als Teil der Gesundheitsstrategie
„Long Covid, aber auch andere Erkrankungen mit ähnlichen Symptomatiken, wie das chronische Erschöpfungssyndrom (ME/CFS), stellen sich als ernstzunehmende gesundheitliche Herausforderung dar. Um eine Gesundheitslandschaft zu schaffen, die mit den Bedürfnissen der Bevölkerung wächst, werden wir eine spezielle Anlaufstelle für ME/CFS errichten. Die Konzeptionierung ist bereits in vollem Gange“, erklärt Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.
Auch Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner betont die Wichtigkeit dieses Vorhabens: „Aus persönlichen Gesprächen weiß ich, wie sehr Patientinnen und Patienten unter chronischen Erschöpfungs- und Schmerzsyndromen leiden. Egal ob Long-Covid oder ME/CFS, der Leidensdruck ist enorm. Eine spezialisierte Ambulanz bedeutet für die Betroffenen endlich bessere Diagnostik, gezielte Betreuung und vor allem das Gefühl, mit ihrem Leid ernst genommen zu werden. Es ist ein wichtiger Schritt hin zu mehr Sichtbarkeit.“
Standortfrage und Umsetzung
Als möglicher Standort wird derzeit Bad Tatzmannsdorf geprüft. Laut Doskozil sind dort bereits geeignete Liegenschaften vorhanden. Auch die inhaltliche Ausgestaltung schreitet zügig voran. Das Land Burgenland arbeitet dabei eng mit medizinischen Experten zusammen.
Orientierung an nationalen Leitlinien
Bei der Ausarbeitung des Konzepts fließen auch die Empfehlungen des Bundes sowie der neue Leitfaden des nationalen Referenzzentrums für postvirale Syndrome an der Medizinischen Universität Wien ein. „Unsere bisherigen konzeptuellen Ansätze decken sich großteils mit den Empfehlungen und zeigen, dass ein multiprofessioneller Zugang essentiell ist, um die spezifischen Bedürfnisse bestmöglich abzudecken“, so Nicole Schlaffer, Abteilungsvorständin.
Bestehende Angebote als Basis
Schon jetzt gibt es im Burgenland erste Unterstützungsangebote für Long-Covid- und ME/CFS-Betroffene. Die medizinische Betreuung erfolgt aktuell im Rahmen der allgemeinen regionalen Gesundheitsversorgung. Bei psychischen Belastungen steht der Psychosoziale Dienst der Sozialen Dienste Burgenland zur Verfügung. Zusätzlich bietet das Reduce Ressort Bad Tatzmannsdorf das „REDUCE Modul Long Covid“ zur Regeneration nach einer COVID-19-Erkrankung an.
Vorreiterrolle in der Gesundheitsversorgung
Mit dem Aufbau einer spezialisierten ME/CFS-Anlaufstelle ist das Burgenland eines der ersten Bundesländer, das diesen Schritt setzt. „Der Ausbau der spezialisierten Versorgung für Long-Covid- und ME/CFS-Patientinnen und -Patienten ist ein weiterer Meilenstein in der konsequenten Umsetzung unserer Gesundheitsoffensive“, betont Doskozil. „Wir wollen auch weiterhin eine Vorreiterrolle in der Gesundheitsversorgung übernehmen und mit innovativen Konzepten den Bedürfnissen der Burgenländerinnen und Burgenländer gerecht werden.“
Bildtext: Landeshauptmann Hans Peter Doskozil mit Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner bei der Landtagssitzung am 20. Feber 2025 (Archivbild)
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
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