
Klimaneutralität 2030: Haider-Wallner kündigt Maßnahmen an
Das Burgenland verfolgt das Ziel, bis 2030 klimaneutral zu werden. Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner besuchte am Freitag Europas größtes Agri-PV-Wind-Projekt in Tadten/Wallern, um sich über die Kombination von erneuerbarer Energie und biologischer Landwirtschaft zu informieren. Sie hob die Bedeutung eines Interessenausgleichs zwischen Landwirtschaft, Energiegewinnung und Umweltschutz hervor: „Es geht nur miteinander, nicht gegeneinander.“

Klimaschutzgesetz und Photovoltaik-Offensive geplant
Ein wesentlicher Schritt auf dem Weg zur Klimaneutralität ist die Einführung eines burgenländischen Klimaschutzgesetzes, das laut Haider-Wallner noch im ersten Halbjahr vorgelegt werden soll. Das Gesetz soll Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung an den Klimawandel bündeln und den Ausbau erneuerbarer Energien unterstützen.

Im Regierungsprogramm ist zudem eine Photovoltaik-Offensive vorgesehen. Neben Förderungen für private PV-Anlagen ist der Ausbau von Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden geplant. Auch eine PV-Pflicht für neue Gewerbe-Parkplätze und größere Gewerbe-Neubauten ist vorgesehen. Ziel ist es, die Nutzung von Sonnenenergie im Burgenland weiter auszubauen.

Technologieeinsatz im Agri-PV-Wind-Park Tadten/Wallern
Das Agri-PV-Wind-Projekt in Tadten/Wallern kombiniert Energieproduktion mit Landwirtschaft. Auf einer Fläche von 115 Hektar wurden in der ersten Bauphase rund 190.000 Solarpaneele installiert. Diese sind mit einem Tracker-System ausgestattet, das eine Anpassung an den Sonnenstand ermöglicht und die Stromproduktion um bis zu 10 Prozent steigern soll. Nach vollständigem Ausbau soll die Anlage eine Erzeugungsleistung von über 160 Megawatt erreichen.

Zwischen und unter den Modulreihen wird biologische Landwirtschaft betrieben, wodurch zusätzliche Biodiversitätsflächen entstehen. Haider-Wallner bezeichnete die Kombination aus biologischer Landwirtschaft und erneuerbarer Energie als ein „Modell für die Zukunft“.

Energieunabhängigkeit und Energiesicherheit
Stephan Sharma, CEO der Burgenland Energie, sprach sich für eine stärkere Unabhängigkeit von internationalen Energiemärkten aus: „Energieunabhängigkeit und Energiesicherheit sind die entscheidenden Begriffe der kommenden Jahre. Leider erleben wir, dass wir im Energiebereich immer mehr zu einem geopolitischen Spielball werden. Trump und Putin wollen Europa in ihre Energieabhängigkeit weiter drängen und halten. Im Burgenland werden wir da nicht mitmachen. Mit unseren heimischen Energieressourcen Wind und Sonne können und werden wir das Burgenland energieunabhängig und energiesicher machen.“

Eine Beteiligung der Bevölkerung ist über die Energiegemeinschaft „Fanclub Burgenland Energieunabhängig“ möglich. Mitglieder können von einem festen Wind- und Sonnenstromtarif profitieren. Laut Sharma soll dies eine größere Unabhängigkeit von internationalen Energiemärkten ermöglichen.

Weiterer Ausbau erneuerbarer Energien
Die burgenländische Landesregierung plant weitere Maßnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien. „Unser Ziel ist es, den Ausbau von Wind- und Solarenergie im Burgenland mit voller Kraft voranzutreiben. Sonnen- und Windenergie ist eine ideale Kombination. Wenn dann noch kluge Speicherlösungen und ein ambitionierter Netzausbau dazukommen, schaffen wir das ambitionierte Ziel der Energiewende“, so Haider-Wallner. Der Netzausbau gilt als entscheidend, um erneuerbare Energien effizient zu nutzen und Engpässe zu vermeiden.
Mit dem Klimaschutzgesetz, der Photovoltaik-Offensive und dem weiteren Ausbau erneuerbarer Energien sollen im Burgenland Schritte zur Erreichung der Klimaneutralität bis 2030 gesetzt werden. Neben technischen Lösungen soll auch die Sensibilisierung der Bevölkerung für nachhaltige Energiequellen gefördert werden. Die Landesregierung sieht sich in der Verantwortung, diese Entwicklung sowohl politisch als auch praktisch zu unterstützen.
Bildtext Agri-PV-Windpark in Tadten/Wallern 1, 2, 3, 4: Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner beim Besuch des Agri-PV-Wind-Parks in Tadten/Wallern mit Stephan Sharma, CEO der Burgenland Energie, und DI Matthias Grün, Vorsitzender des Vorstandes Esterhazy Betriebe AG
Bildtext Windpark Andau 1, 2: Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner besichtigte mit Stephan Sharma, CEO der Burgenland Energie, den Windpark Andau
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland
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