Sofortmaßnahmen zur Instandhaltung des Österreichischen Jüdischen Museums beschlossen

Bedeutendes Kulturerbe im Burgenland wird nachhaltig gesichert

Die burgenländische Landesregierung hat wichtige Sofortmaßnahmen zur Instandhaltung des Österreichischen Jüdischen Museums in Eisenstadt beschlossen. Mit einem umfassenden Sanierungspaket soll das wertvolle Bauwerk vor weiterem Verfall geschützt und die Nutzung für Besucher langfristig sichergestellt werden.

Landeshauptmann Hans Peter Doskozil betonte die Bedeutung des Projekts: „Das Burgenland bekennt sich zur nachhaltigen Sicherung des jüdischen Erbes des Burgenlandes, das einen wichtigen Teil der burgenländischen Geschichte und Kultur darstellt.“

Dringender Sanierungsbedarf am historischen Wertheimerhaus

Das Österreichische Jüdische Museum befindet sich im Wertheimerhaus, einem im 18. Jahrhundert erbauten Gebäudekomplex im jüdischen Viertel von Eisenstadt. Das barocke Bauwerk weist aufgrund seines sozial-, siedlungs- und kulturgeschichtlichen Zeugniswertes einen außergewöhnlichen Denkmalcharakter auf. Aufgrund des schlechten Bauzustandes sind nun rasche Instandsetzungsarbeiten notwendig.

„Das Burgenland steht beispielhaft für das friedvolle Zusammenleben und Miteinander von Konfessionen und Volksgruppen. Deshalb bekennen wir uns auch zur nachhaltigen Sicherung des jüdischen Erbes des Burgenlandes. Das Jüdische Viertel ist von besonderer historischer Relevanz für das Land und darüber hinaus Anziehungspunkt für eine Vielzahl internationaler Besucher. Daher unterstützt das Land das Österreichische Jüdische Museum laufend bei der Pflege und Erhaltung seiner Sammlungen und Schätze, und die Landesregierung hat nun auch die Mittel für dringend notwendige Instandhaltungsmaßnahmen am Gebäude beschlossen“, erklärte Kulturreferent Landeshauptmann Hans Peter Doskozil.

Umfangreiche Baumaßnahmen geplant

Die vorgesehenen Bauarbeiten umfassen unter anderem die Neugestaltung des Innenhofs, Reparaturen an der Kanalisation, statische Sicherungsmaßnahmen sowie die Trockenlegung des Kellers. Zusätzlich werden die Fenster im Innenhof sowie der Balkon erneuert. Auch der Brandschutz und die Fluchtwege werden auf den aktuellen Sicherheitsstandard gebracht. Der Abschluss der Bauarbeiten ist für Ende 2025 vorgesehen.

„Damit gewährleisten wir nicht nur den Erhalt wertvollen jüdischen Erbes des Burgenlandes, sondern erfüllen zugleich auch einen kulturtouristischen Auftrag“, so Doskozil weiter.

Finanzierung gemeinsam durch Land und Bund gesichert

Für die dringend notwendigen Sofortmaßnahmen sind insgesamt 500.000 Euro veranschlagt. Die Finanzierung erfolgt je zur Hälfte durch das Land Burgenland und den Bund. Darüber hinaus hat die Landesregierung die Jahresförderung für den laufenden Museumsbetrieb für das Jahr 2025 in Höhe von 100.000 Euro beschlossen. Diese Basisförderung dient der Finanzierung der Energie- und Personalkosten sowie des allgemeinen Betriebs.

„Das Projekt trägt aktiv und maßgeblich zum Erhalt und Schutz der einzigartigen Sammlungen und der Fachbibliothek bei. Die im Projekt genannten Maßnahmen sind essenziell, um den Museumsbetrieb aufrechtzuerhalten und auch weiterhin kulturelle Aktivitäten und Veranstaltungen für Besucherinnen und Besucher anbieten zu können“, betonte der Landeshauptmann.

Ein Zentrum jüdischer Geschichte weit über das Burgenland hinaus

Seit seiner Gründung im Jahr 1978 widmet sich das Österreichische Jüdische Museum der Erforschung jüdischer Geschichte in Österreich und dem angrenzenden mitteleuropäischen Raum. Neben seiner Funktion als Museum und Veranstaltungsort beherbergt das Wertheimerhaus auch die älteste in ihrer ursprünglichen Form erhaltene Synagoge Österreichs sowie den Sitz des Landesrabbiners. Getragen wird der gemeinnützige Verein vom Zusammenschluss der neun Bundesländer, der Republik Österreich, der Freistadt Eisenstadt und der Israelitischen Kultusgemeinde.

Bildtext: Landeshauptmann Hans Peter Doskozil beim Besuch im Österreichischen Jüdischen Museum in Eisenstadt mit Claudia Prutscher, Vizepräsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) Wien und Präsidentin des Vereins „Österreichisches Jüdisches Museum in Eisenstadt“, Museums-Geschäftsführerin Esther Heiss und dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Oskar Deutsch (v.l.).
Bildquelle: Landesmedienservice Burgenland

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B24

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